Bei den meisten Heimanwendern steht heutzutage ein (E)IDE-Brenner herum. Diese Brenner können nicht direkt verwendet werden, sondern brauchen die SCSI-Emulation.
Diese besteht hauptsächlich im laden des Kernelmodules ide-scsi während dem Bootvorgang. Distributionen wie Mandrake, SuSE und RedHat haben dieses Kernelmodul schon vorbereitet und man braucht keinen neuen Kernel zu kompilieren. Dies kann man einfach mit
root@linux ~# modprobe ide-scsi
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überprüfen. Mit diesem Befehl, der als root ausgeführt werden muss, wird das Modul getestet und geladen. Wenn dies ohne Fehler gemacht wird, können wir mit der lilo.conf weiterfahren. Andernfalls muss man zuerst einen neuen Kernel kompilieren.
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Wie man einen Kernel erstellt, wurde im Rahmen von SelfLinux ja bereits hier erklärt. Daher beschränkt sich die Erklärung hier nur auf die Besonderheiten im Zusammenhang mit dem CD-Brennen.
Zum Anpassen des Kernels verwenden wir wiederum make menuconfig. Zuerst vergewissern wir uns, das der Kernel Module verwendet. Dazu wechselt man zu "Loadable modul support" und aktiviert wenn nötig die Option und kehrt zum Hauptmenü zurück.
Unter ATA/IDE/MFM/RLL support geht man nach Aktivierung der Option weiter nach unten. "Enhanced IDE/MFM/RLL disc/cdrom/ tape/floppy support" wird auf Y gestellt und "SCSI emulation support" wird entweder als M oder Y geladen. Durch M wird ein Modul erstellt, das man vor der Verwendung laden muss.
Danach geht es wieder zurück ins Hauptmenü. Bei "SCSI support" wählt man die gleichnamige Option mit Y, ebenso die Optionen "SCSI CD-ROM support" sowie "SCSI generic support". Falls man sich nicht ganz sicher ist, kann man auch M verwenden.
Als letzte Optionen wählt man unter "Filesystems" im Hauptmenü die Optionen "ISO 9660 CDROM filesystemsupport" als M und "Microsoft Joliet CDROM extensions" mit Y.
Beim verlassen von make menuconfig wird nachgefragt, ob man seine Änderungen sichern will. Dies muss mit "Yes" bestätigt werden, da ansonsten die Einstellungen verloren gehen.
Der Kernel wird danach ganz gewöhnlich übersetzt und installiert.
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Als nächstes ergänzt man die lilo.conf. Bei der Zeile append="" trägt man das Argument hdX=ide-scsi ein. Dabei muss das X durch einen dieser Werte ergänzt werden:
a |
CD-Brenner wurde am Port 0 als Master angeschlossen |
b |
CD-Brenner wurde am Port 0 als Slave angeschlossen |
c |
CD-Brenner wurde am Port 1 als Master angeschlossen |
d |
CD-Brenner wurde am Port 1 als Slave angeschlossen |
So sähe die lilo.conf aus, wenn ihr Brenner am Port 1 als Master angeschlossen währe:
Auszug der Datei lilo.conf |
image=/boot/vmlinuz-2.4.18-6mdk
label=Mandrake_8.2
root=/dev/hda8
initrd=/boot/initrd-2.4.18-6mdk.img
append="hdc=ide-scsi"
vga=788
read-only
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Nach dem Editieren nicht vergessen, lilo als root aufzurufen. Beim nächsten Start sollte der Brenner richtig eingerichtet werden.
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Wird der Brenner richtig erkannt, wird ein entsprechender Eintrag in den Bootmeldungen auftauchen. Da die Bootmeldungen während dem Start in einer hohen Geschwindigkeit vorbeisausen, ist dies nicht sehr komfortabel.
user@linux ~$ dmesg | grep scsi | less
Kernel command line: auto BOOT_IMAGE=Mandrake_8.2 ro root=308 quiet devfs=mount hdc=ide-scsi
ide_setup: hdc=ide-scsi
scsi0 : SCSI host adapter emulation for IDE ATAPI devices
Attached scsi CD-ROM sr0 at scsi0, channel 0, id 0, lun 0
sr0: scsi3-mmc drive: 24x/24x writer cd/rw xa/form2 cdda tray |
Gibt man nach dem Einloggen in die Konsole ein. dmesg | less zeigt einem die Meldungen an, grep filtert diese Ausgabe nach scsi.
Man kann aber auch schon cdrecord für diesen Test brauchen:
user@linux ~$ cdrecord --scanbus
Cdrecord 1.11a15 (i586-mandrake-linux-gnu) Copyright (C) 1995-2001 Jörg Schilling
Linux sg driver version: 3.1.22
Using libscg version 'schily-0.5'
scsibus0:
0,0,0 0) 'MATSHITA' 'UJDA710 ' '1.50' Removable CD-ROM
0,1,0 1) *
0,2,0 2) * |
Wir sehen, das vor dem gefundenen Brenner (MATSHITA) 0,0,0 steht. Diese Werte teilen cdrecord mit, welches Gerät er für das Brennen verwenden soll.
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