Die RAID-Arrays oder RAID-Verbunde werden nachher über /dev/md* angesprochen. Bei der DLD 6.0 sind diese Devices bereits eingerichtet. Schauen Sie zur Sicherheit unter /dev/ nach.
Jetzt wird das Erstellen eines RAID-Verbundes anhand eines RAID-0 Devices erklärt. Andere RAID-Modi lassen sich analog erstellen. Zuerst sollte man sich darüber im klaren sein, welche und wie viele Partitionen man zusammenfassen möchte. Diese Partitionen sollten leer sein; eine Einbindung von Partitionen, die Daten enthalten, welche nachher wieder zugänglich sein sollen, ist bisher meines Erachtens nicht möglich. Man sollte sich die Devices und ihre Reihenfolge nicht nur gut merken, sondern besser aufschreiben.
Als Beispiel werden die zwei SCSI-Festplatten /dev/sda und /dev/sdb benutzt. Bei (E)IDE würden sie dann /dev/hda, /dev/hdb heißen. Auf diesen Festplatten liegen nun zwei leere Partitionen im erweiterten Bereich /dev/sda6 und /dev/sdb6, welche zu einem RAID-0 Device zusammengefasst werden sollen.
root@linux ~# mdadd /dev/md0 /dev/sda6 /dev/sdb6
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Sind diese Partitionen nicht gleich groß, so ist der zu erwartende Geschwindigkeitsvorteil nur auf dem Bereich gegeben, der von beiden Partitionen abgedeckt wird. Zum Beispiel sind eine 200 MB große und eine 300 MB große Partition als RAID-0 Device nur über die ersten 400 MB doppelt so schnell. Die letzten 100 MB der zweiten Festplatte werden ja nun nur noch mit einfacher Geschwindigkeit beschrieben.
Wieder anders sieht das bei der Einrichtung eines RAID-1 Verbundes aus. Hierbei wird der überschüssige Platz von der größeren Partition nicht genutzt und liegt damit brach auf der Festplatte.
Allgemein heißt das also, dass man für RAID-Devices jeder Art möglichst gleich große Partitionen benutzen sollte. Die Ausnahme bildet der Linear Modus, bei dem es wirklich egal ist, wie groß die einzelnen Partitionen sind.
Nun muss Linux noch erfahren, als was für ein RAID-Device es dieses /dev/md0 ansprechen soll:
root@linux ~# mdrun -p0 /dev/md0
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Hierbei steht -p0 für RAID-0. Anschließend muss auf diesem neuen RAID-Device ein Dateisystem erstellt werden:
root@linux ~# mke2fs /dev/md0
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Testweise kann man das RAID-Device nun nach /mnt mounten und ein paar kleine Kopieraktionen drüberlaufen lassen:
root@linux ~# mount -t ext2 /dev/md0 /mnt
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Hat man an den unterschiedlichen Festplatten jeweils einzelne LEDs, sieht man jetzt schon sehr eindrucksvoll, wie das RAID arbeitet. Alle Daten, die ab jetzt auf /dev/md0 geschrieben werden, nutzen den RAID-0 Modus.
Bevor der Rechner runtergefahren wird, müssen die RAID-Devices jedoch noch gestoppt werden:
root@linux ~# umount /mnt
root@linux ~# mdstop /dev/md0
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