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Die folgenden Beispiele sind unter X größtenteils nicht funktionsfähig, weil die Kommandos nicht herausfinden können, welcher Benutzer angemeldet ist. Darum ist die Verwendung einer Textkonsole empfehlenswert.
Wenn Sie gerade unter X arbeiten, können Sie mit der Tastenkombination Strg+Alt+F1 bis Strg+Alt+F6 auf eine Textkonsole wechseln. Hier werden Sie sich nun vermutlich erst anmelden müssen. Geben Sie wie üblich Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein. Um wieder zu X zu wechseln genügt Alt+F7.
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id gibt Informationen über die Daten, mit denen die Benutzer eines Linux-Systems verwaltet werden, aus. Jeder Benutzer hat eine Benutzernummer, die sogenannte UID. Zudem ist er Mitglied in einer oder mehreren Gruppen von Benutzern, was wichtig für die Regelung von Zugriffsrechten und Rechten zur Nutzung von Systemressourcen ist.
user@linux $ id
uid=500(pinguin) gid=100(users) groups=100(users),14(uucp) |
Unser Pinguin ist der Benutzer mit der Nummer 500, und seine wichtigste Gruppe ist die Gruppe 100 mit dem Namen users. Auf fast jedem Linux-System gibt es diese Gruppe, und normalerweise sind alle Benutzer Mitglied in ihr.
Er gehört auch noch einer anderen Gruppe an, der Gruppe uucp, die traditionell das Recht gibt, über Modemverbindungen Daten mit der Außenwelt auszutauschen.
id kann auch Informationen über andere Benutzer auf dem System liefern:
user@linux $ id root
uid=0(root) gid=0(root)
groups=0(root),1(bin),14(uucp),15(shadow),16(dialout),17(audio),65534
(nogroup) |
Dies ist der Systemverwalter root. Er hat seine eigene Gruppe.
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Mit diesem Kommando wird der Benutzername des Benutzers abgefragt, der es aufruft. logname lässt sich auch von Kommandos, die es einem Benutzer ermöglichen, vorübergehend einen anderen Namen anzunehmen, nicht irritieren:
user@linux $ logname
pinguin
user@linux $ su
Kennwort:
root@linux # logname
pinguin
root@linux # exit
user@linux $ logname
pinguin |
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Linux ermöglicht es Benutzern, sich über ein Netzwerk (das kann auch ein Modem sein) am System anzumelden und zu arbeiten. Daher können mehrere Benutzer zur gleichen Zeit angemeldet sein. Das Kommando who gibt einen Überblick über die angemeldeten Benutzer:
user@linux $ who
pinguin tty1 Jan 18 22:27
eisbaer tty3 Jan 20 07:45 |
Dies bedeutet, dass der Pinguin auf der ersten Textkonsole angemeldet ist, und der Eisbär auf der dritten. In der dritten Spalte steht der Zeitpunkt der Anmeldung.
user@linux $ who am i
pinguin tty1 Jan 18 22:27 |
who am i (Wer bin ich) zeigt nur den Benutzer an, der das Kommando aufgerufen hat. Diese Angaben lassen sich in Shell-Skripten leicht auswerten.
Zwei interessante Optionen sind -H und --login.
- -H (headline) gibt zusätzlich noch eine Kopfzeile mit aus, wie Sie es von den meisten anderen Programmen gewöhnt sind.
- --login gibt nicht die Benutzer, die gerade angemeldet sind aus, sondern zeigt an, wo gerade ein Login-Prozess läuft.
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w ist wesentlich gesprächiger als who. Es gibt alle Informationen, die auch who liefert, und zusätzlich noch statistische Daten über Rechenzeitverbrauch und gerade aktive Programme:
user@linux $ w
9:49pm up 14 days, 4:29, 2 users, load average: 1.08, 1.02, 1.01
USER TTY FROM LOGIN@ IDLE JCPU PCPU WHAT
pinguin tty1 - Tue10pm 2days 0.42s 0.31s -bash
eisbaer pts/3 sp.antarktis.net 9:49pm 0.00s 0.32s 0.06s w |
Diese Zeilen enthalten:
- Die aktuelle Uhrzeit. (9:49 pm = 21:49 h)
- Die Uptime: Das System läuft seit zwei Wochen, vier Stunden und 29 Minuten. (up 14 days, 4:29)
- Die Anzahl der angemeldeten User: 2 (2 users)
- Die Systemauslastung in der letzten Minute, den letzten fünf Minuten und den letzten 15 Minuten. (load average: 1.08, 1.02, 1.01)
- Zusätzlich zu den von who bekannten Daten in den Spalten USER, TTY und LOGIN@ noch:
- FROM: Den Namen des Computers, von dem aus sich der Benutzer angemeldet hat. Der Pinguin sitzt an dem Computer selbst, der Eisbär könnte irgendwo sein, denn er ist über ein Netzwerk angemeldet.
- IDLE: Die Zeit, seit der jeweilige Benutzer zuletzt etwas getan hat: Pinguin ist schon seit zwei Tagen untätig, er wird wahrscheinlich vergessen haben, sich abzumelden.
- JCPU: Die Rechenzeit, die alle zum gegenwärtigen Zeitpunkt laufenden Programme bisher belegt haben. Hier lässt sich erkennen, ob ein Benutzer ein Programm gestartet hat, das viel Rechenzeit verbraucht. Der Systemverwalter kann dann den Benutzer auffordern, das Programm zu beenden, er kann dem Programm weniger Rechenzeit zuteilen, oder er kann es eigenmächtig beenden.
- WHAT: Das Programm, dass der Benutzer zuletzt gestartet hat, wenn es nicht im Hintergrund abläuft.
- PCPU: Die bisher von dem unter WHAT angegebenen Programm verbrauchte Rechenzeit.
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Um mehr über einen Benutzer zu erfahren, gibt es das Tool finger. Wie viel Informationen finger ausgibt, hängt davon ab, wie viel der Systemverwalter und der Benutzer zulässt. finger sucht unter anderem nach Informationen in den Dateien ~/.plan und ~/.project. Damit finger die Dateien .plan und .project ausgeben kann, muss finger darauf zugreifen können. Da diese Dateien im home-Verzeichnis liegen, ist dieser Umstand nicht immer gegeben.
Ohne Angabe eines Benutzernamens wird eine Kurzinformation über alle angemeldeten Benutzer ausgegeben.
user@linux $ finger
Login Name Tty Idle Login Time Office Office Phone
pinguin *tty1 1:45 Jul 26 9:56
eisbaer *tty2 7 Jul 26 11:18 |
- Login: Hiermit ist der Login-Name gemeint.
- Name: Das ist der reale Name des Users. Bei beiden wurde kein Name angegeben.
- Tty: Hier ist das Terminal angegeben, von wo aus sich der Benutzer angemeldet hat.
- Idle: Gibt wie auch bei w die Zeitspanne an seit dem der Benutzer inaktiv ist.
- Login Time: Das ist die Angabe, wann er sich angemeldet hat.
- Office: Gibt Informationen zum Büro, z. B. Adresse aus.
- Office Phone: Hier steht, wenn vorhanden, die Telefonnummer des Büros, in welchem der Benutzer arbeitet.
Gibt man einen Benutzernamen mit an, werden genauere Informationen über diesen einen Benutzer ausgegeben.
user@linux $ finger pinguin
Login: pinguin Name: (null)
Directory: /home/pinguin Shell: /bin/bash
On since Sat Jul 26 11:08 (CEST) on tty2 8 minutes 2 seconds idle
(messages off)
No mail.
No Plan. |
- Login und Name wurden schon weiter oben erklärt.
- Directory gibt das home-Verzeichnis des Benutzers an. In diesem Fall ist es wie für Benutzer üblich /home/pinguin.
- Shell gibt die
Standardshell des Benutzers an. Pinguin benutzt /bin/bash.
- Danach erfolgt die Angabe, seit wann und wo der Benutzer angemeldet ist, gefolgt von der Idle-Zeit.
- messages off sagt aus, dass der Benutzer keine Nachrichten empfangen kann.
- No mail bedeutet dass der Benutzer keine Mails in seinem Mailordner hat. Wenn ungelesene Mails vorhanden sind, wird zum dem noch angegeben, seit wann die Mails nicht gelesen wurden.
- No Plan sagt aus, dass die Datei .plan nicht vorhanden ist oder finger darauf keinen Zugriff hat.
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